Noch steht kein neuer Termin fest.
HERSBRUCK – Sie tauschten sich nicht nur über den Glauben aus, sondern auch über Jesus Christus, dessen Leben die aktuelle Ausstellung vermitteln soll: Der Altensittenbacher Pfarrer Gerhard Metzger und der Leiter der Schau, Jürgen Schmid.
Seit seiner Idee für eine solche Ausstellung im Jahr 2015 hat Schmid über 150 Exponate zusammengetragen. Davon sind einige Originale, andere Repliken, die Schmid durch Kontakte zu Museen erwerben konnte. Er erzählt, dass es trotzdem immer schwieriger sei, an solche, in diesem Fall israelische Antiquitäten heranzukommen, weil diese, selbst wenn sie nicht direkt aus Israel stammen, eine Ausfuhrgenehmigung von dort brauchen. Trotzdem sind einige originale Münzen aus der Zeit vor Christus, Bronzeschwerter, ein Mühlstein und eine Replik des Turiner Grabtuchs zu sehen.
In einer Art Rundgang kann sich der Besucher über die Meilensteine im Leben des Sohnes Gottes im christlichen Glauben informieren. Auch auf die Bedeutung für Juden und Muslime wird eingegangen. Geschichtliche Eckpunkte als Beweise und Anhaltspunkte der zeitlichen Einordnung sind ebenfalls Teil der Ausstellung. So erfährt man Wissenswertes zum Aufbau des Tempels anhand eines Modells, genauso wie über Jesu Familie und dass er wie sein Vater als „Tekton“ wohl in der heutigen Zeit ein „Hausbauer“ gewesen wäre.
Einige wichtige Punkte aus Jesu Leben sind zudem in aufwendigen Lego-Szenendargestellt und schaffen eine gelungene Abwechslung zu den Infotexten. Entwickelt und gebaut hat sie Schmid gemeinsam mit seinem Sohn. Immer wieder sind auch Zitate einzelner Bibelstellen integriert. Die „Kumran-Rollen“ sind das ebenso wie etwa die „Schlüsselstelle Jesaja 53“, wie es Pfarrer Metzger formuliert.
Ein Bereich widmet sich der Kreuzigung und Auferstehung; Erstere als die schmerzhafteste Methode, jemanden möglichst langsam zu töten, Letztere mit Theorien, ob und wie dieses Ereignis stattgefunden haben könnte. Denn erste Zweifel fänden sich bereits in der Bibel.
Auch das Turiner Grabtuch ist ausgestellt sowie eine Kopie des Jakobus-Ossuars, einem Knochenkasten, der womöglich die Überreste von Jesus leiblichem Bruder Jakobus beinhaltet haben könnte. Für Schmid ist er „eines der interessantesten Stücke des historischen Jesu“.
Dieser ist rein geschichtlich gesehen mit Schriftbelegen von 70 n. Chr. belegbarer als Cäsar (etwa 1000 n. Chr.), aber Gerhard Metzger fasst dies abschließend mit dem „Glauben an einen unsichtbaren Gott als Beziehung“ gut zusammen, für den man keine sichtbaren Beweise brauche.
Jürgen Schmid ist Mitglied der Freikirche am Hubmersberg, hat die Ausstellung aber neutral konzeptioniert. Sie erwartet dabei keinen religiösen Hintergrund der Besucher. Nach dem Ende der Ausstellung in Hersbruck am 1. Mai ist sie als Wanderausstellung an weiteren Stationen in Deutschland zu besuchen.
Michelle Ermer